Ortsgemeinde Langenfeld
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950 Jahre Langenfeld SWR 1 – Radiosendung „Heimspiel“ Bei wunderschönem Wetter wurde am Samstagvormittag (22.06.02) auf dem Langenfelder Gemeindeplatz die Sendung „Heimspiel” des SWR 1 live von 09.00 bis 12.00 Uhr übertragen. Es hatten sich viele Langenfelder eingefun- den, um die Schauspieler (hier mit Moderatorin Anke Müller) Ernst Rausch, Jörg Hück, Erich Müller, Herbert Thomé, Sabine Holzem, Heike Schomisch, Roswita Klöckner und Heinz Klöckner (Zitat: „schönster Mann der Eifel”) tatkräftig anzufeuern und mit tosendem Applaus zu unterstützen. Die Vorgeschichte: Kurz nach der Langenfelder Kirmes kam Jörg Hück die Idee, Langenfeld für das „Heimspiel” anzumelden. Das Spiel: Während die Schauspieler diverse Szenen nachspielen müssen, versuchen die Hörer diese Szenen zu erraten. Gelingt dies, darf Langenfeld den Titel „SWR 1 Heimspiel Gemeinde” tragen. Am Donnerstag, dem 13.06., wurde Jörge Hück überraschend die Auswahl Langenfelds mitgeteilt. Am Montag darauf, fünf Tage vor dem Sendetermin, wurde die Aufgabe bekannt gegeben. Die Aufgabe: Die Aufgabe besteht darin, drei historische Szenen aus je einem Jahrhundert der letzten 950 Jahre nachzuspielen. Raten die Hörer anhand des Gespielten mindestens zwei der Szenen, hat Langenfeld das Ziel erreicht und gewonnen. Bereits Dienstags waren unter der Federführung von Heinz Klöckner und tatkräftiger Unterstützung von Herbert Thomé, Roswita Klöckner, Gabi und Dieter Schomisch sowie Jörg Hück die Texte geschrieben, die Rollen verteilt und die erste Probe gehalten. Improvisation ist alles: Da bereits um neun Uhr die Sendung begann, wurden in aller Frühe der Gemeindeplatz geschmückt, Bänke und Stühle aufgestellt und für das leibliche Wohl gesorgt. Von der Moderatorin Anke Müller wurde der Ort vorgestellt und selbst der Verbandsbürger- meister Alexander Saftig wurde interviewt. Als erstes Stück wurde „Ein Matrose kommt heim” gespielt. Die Hintergrundgeräusche wurden durch einen Eimer Wasser (Wassergeplätscher) und die alte Gemeindeglocke (Schiffsglocke) erzeugt. Die Lösung durch die Hörer kam umgehend:  Die Landung Christoph Kolumbus´ in Amerika! 1:0 für Langenfeld. „Ein Matrose kommt heim” Bauer Johann: „Ha, hier ist ja unser Weltreisender wieder in Langenfeld” Bäuerin Maria: „Quirin, dies war aber eine lange Zeit, wo du unterwegs warst. Fast ein halbes Jahr von hier weg.” Quirin: „Ja, es war aber auch eine sehr weite Reise, die wir unternommen haben.” Bäuerin Anna: „Mach es nicht so spannend, erzähl.” Quirin: „Ihr wisst doch, dass wir hier keine Arbeit haben. Also habe ich mich aufgemacht und habe in Barcelona angeheuert.” Bauer Johann: „So weit, warum denn in Barcelona, in Spanien.” Quirin: „Erst wollte unser Kapitän ja in Portugal ablegen. Aber der König wollte ihm für dieses Abenteuer weder Geld noch Schiff geben.” Bäuerin Anna: „Ein Schiff?” Quirin: „Es waren drei Schiffe, mit denen wir gesegelt sind.” Bäuerin Anna: „Dann war dies aber sehr international. Der Kapitän kam doch aus Genua.” Quirin: „Ja, genau. Wir wollten nach Indien.” Bäuerin Maria: „Wie, so weit? Und dann mit dem Schiff. Ging es nicht über Land. Wie seid ihr denn gesegelt?” Quirin: „Nach Westen” Bauer Johann: „Nach Westen? Ich denke, das ging nach Süden am Kap der guten Hoffnung vorbei!” Quirin: „Das war ja die verrückte Idee von unserem Kapitän. Der wollte nach Westen genau in die entgegen gesetzte Richtung.” Bäuerin Anna: „Und habt ihr Land gesehen?” Quirin: „Ja, aber 33 Tage waren wir nur auf dem Wasser, ohne einen Flecken Land zu sehen.” Bäuerin Maria: „War das nicht gefährlich?” Quirin: „Und wie. Nach gut 30 Tagen wollten Teile der Mannschaft meutern und umkehren. Und das Admiralsschiff haben wir verloren, weil es auf ein Riff fuhr.” Bauer Johann: „Und habt Ihr Indien gefunden?” Quirin: „Ja, unser Kapitän glaubt es wenigstens ganz fest.” Bäuerin Anna: „Jetzt bleibst du aber in unserem schönen Langenfeld?” Quirin: „Nein, ich will wieder hin. Es werden bald wieder Schiffe dort hinfahren. Ein tolles Land.” Nicht nur dass das Hörspiel live übertragen wurde, nein, auch die Kostüme waren stilecht ausgewählt. So wurden denn das zweite und dritte Hörspiel auch in Langenfelder Dialekt vorgeführt. Die Geräusche zum zweiten Hörspiel „Ein Fremder in Langenfeld” wurden durch einen Fliesenschneider (Fallbeil), einen in einen Eimer fallenden Stein (abgetrennter Kopf) und 10 Revolverschüsse simuliert. Die Moderatorin Anke Müller war sehr beeindruckt. Ein Fremder im Dorf Bauer Mathias: „Halt, was wollt ihr hier?” Bauer Josef: „Wie kommt ihr hier her?” Adliger: „Ich musste fliehen aus meiner Heimat” Bäuerin Gertrud: „Was, ein Mann von eurem Stand muss fliehen. Wie kann dies sein. Normal müssen nur Leute wie wir uns in Sicherheit bringen.” Adliger: „Ja, entschuldigt. Mein Name ist Pierre de Toulon. In meiner Heimat müssen Menschen des Adels um ihr Leben fürchten. Überall im Land werden wir gejagt und in die Gefängnisse geworfen.” Bauer Josef: „Wie kann das geschehen?” Bäuerin Gertrud: „So was hat es ja noch nie gegeben.” Bauer Mathias: „Es ist ja unglaublich” Adliger: „Es herrscht eine große Wut im Volk. Sie ist durch immer höhere Steuern und Abgaben entstanden. Die Leute haben die Gefängnisse gestürmt und die Gefangenen befreit.” Bäuerin Gertrud: „Das ist ja Revolution!” Adliger: „Sie haben Recht. Aber es ist ja noch viel schlimmer. Selbst ernannte Gerichte schicken uns in den Tod. Sie haben extra eine Maschine für das Köpfen erfunden.” Bauer Mathias: „Was eine Maschine für's Köpfen von Menschen?” Adliger: „Ich weis, es ist unglaublich. Aber glaubt mir. Viele meiner Freunde haben schon den Tod gefunden. Es wird eine richtige Jagd auf jede Obrigkeit gemacht. Auch die Kirche wird nicht verschont.” Bäuerin Gertrud: „Was, sogar die Pfarrer werden gejagt. Oh, mein Gott, was für Barbaren.” Adliger: „Ja, liebe Frau, sie haben Recht. Kein Mensch weiß, wo das noch hinführen soll.” Kaum war das nächste Lied im Radio gespielt, stand die Lösung auch schon fest: Die französische Revolution. Damit stand es schon 2:0 für Langenfeld! Das dritte Hörspiel konnte nun also locker angegangen werden. Die souveräne Leistung der Schauspieler wurde auch hier bestätigt: Großes Ereignis für Langenfeld (Arbeitsgeräusche während der ganzen Zeit mit Schaufeln, Hacke und Besen) Arbeiter Heinrich: „Mein Gott, was war das eine Arbeit. Aber jetzt ist es auch Zeit, dass wir fertig werden. Morgen kommen all die hohen Herren zur Eröffnung.” Arbeiter Johann: „Ja, nicht nur aus dem Deutschen Reich, sondern aus ganz Europa.” Arbeiter Gerhard: „Hoffentlich können wir es aber auch sehen. Weis einer, was der Eintritt kostet?” Arbeiter Heinrich: „Egal wie viel auch immer. Es ist für uns zu viel.” Arbeiter Gerhard: „Er ist aber auch sehr schön geworden. 22,810 km durch die Eifel.” Arbeiter Heinrich: „Es haben ja auch bis zu 3.000 Mann mit uns hier geschuftet…” Arbeiter Gerhard: „… und alles mit Hacke und Schaufel.” Arbeiter Johann: „Wir sind zwei Jahre mit dem Fahrrad jeden Tag von Langenfeld hierher gefahren für dieses große Werk. Ich hatte selbst nicht geglaubt, dass der Landrat das schafft und das ganze Geld in Berlin locker macht.” Arbeiter Heinrich: „Er ist ein Segen für unsere arme Gegend. Jetzt kommt das Geld in die Eifel. Wir werden alle Arbeit haben.” Arbeiter Johann: „Wie das? Das Ding ist doch fertig? Was wollt ihr jetzt noch arbeiten?” Arbeiter Gerhard: „Aber sicher doch. Was glaubst du, wie viele Menschen hierher kommen werden. Das gibt Arbeit und Geld.” Arbeiter Johann: „Ab morgen kommen auch die großen Stars hierher. Jetzt können wir sie in Lebensgröße sehen.” Arbeiter Heinrich: „Glaubt ihr denn, dass dies alles Zukunft hat?” Arbeiter Johann: „Natürlich, das Auto hat Zukunft!” Obwohl das Ereignis selbst mit keinem Wort im Hörspiel erwähnt werden durfte, wurde die Lösung schnell erraten: Der Bau des Nürburgrings vor 75 Jahren! Damit konnte das Ergebnis auf die maximale Punktzahl von drei gebracht werden! Langenfeld darf nun den Titel „SWR 1 Heimspiel-Gemeinde” tragen. Vielen Dank an alle Zuschauer und Hörer, die uns vor Ort und am Radio unterstützt haben!